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Coole Frauen: Melanie Schütze, Alsterloge

In meiner Serien „Coole Frauen“ stelle ich euch in unregelmäßiger Abständen Frauen vor, die für mich Inspiration und Motivation pur sind. Frauen, die ihrer Leidenschaft folgen, die mit Herzblut an ihrem Projekt arbeiten und die sich nicht so schnell unterkriegen lassen, wenn es mal schwierig wird. Heute: Melanie Schütze, Gründerin des Frauennetzwerks Alsterloge.

 

Ich habe Melly bei einer Artikelrecherche kennen gelernt. Für das Thema „#girlboss – Frauen gründen anders“ war ich auf der Suche nach jungen Frauen, die etwas auf die Beine gestellt und dabei gemerkt haben, dass das Geschlecht durchaus eine Rolle spielt. Mit Melly habe ich ein Telefoninterview geführt – eines der coolsten Interviews, das ich je hatte. Denn Melly zuzuhören macht einfach Spaß. Die quirlige, junge Frau sprüht nur so vor Enthusiasmus und Motivation, die sofort ansteckend wirken.

Agenturgründung: „Mansplaining“ an jeder Ecke

Vor zwei Jahren gründete Melly gemeinsam mit ihrem Freund die Kommunikations- und Event-Agentur Schwarmverhalten. Sie schaute sich im Bereich der Frauennetzwerke um, stellt aber fest, dass diese oft sehr seniorig waren oder sich nur an bestimmte Branchen richtete.

„Ich war richtig wütend, wie schwierig es für viele Frauen nach wie vor im Berufsleben ist. Und diese Wut wollte ich zu etwas Positivem machen. Mein Ziel: eine Veranstaltung, auf der sich viele coole, junge Frauen treffen sollten. Ich hab 60 Frauen eingeladen und tatsächlich sind 45 gekommen – ich hab fast geheult. Und das Feedback war so gut, dass ich beschlossen hab, das weiterzumachen“, erzählt Melly. Die Alsterloge war geboren.

„Alle sind davon ausgegangen, dass sie mir alles erklären müssen und ich garantiert etwas Wichtiges nicht bedacht habe“, erzählt sie. „Man hat eigentlich immer das Gefühl, dass man nicht ernst genommen wird.“

Wie niedlich, eine Frau gründet!

Melanie ist genervt davon, wie weibliche Gründungen in Deutschland belächelt und nur die männlichen Startups gehypt werden. „Das macht mich wütend. Die Frau, die ein Café eröffnet, hat ein viel höheres finanzielles Risiko als der Typ, der eine neue App entwickelt. Und trotzdem sagen alle: Krass, eine App, und bewundern den Kerl. Bei der Frau hingegen heißt es: Ein Café, wie niedlich.“

Melly hingegen hat sich nicht so schnell unterkriegen lassen. Sie schrieb Unternehmen an, wollte kooperieren, brauchte Unterstützer. Junge Frauen sind die Führungskräfte von morgen, argumentierte sie. Die Unternehmen lehnten ab. Melly machte weiter. Auf eigene Kosten organisierte sie zwei große Events im SIDE und im George Hotel. „Das ging ordentlich ins Geld“, erzählt sie. Doch es half. Die Unternehmen merkten, dass die Alsterloge vielleicht doch ganz cool ist.

Und dann: durchstarten!

„Dann ging es plötzlich voran“, erzählt Melly. Inzwischen sind die Alsterloge-Treffen innerhalb von wenigen Stunden ausgebucht, zahlreiche Unternehmen wollen mit Melly kooperieren. „Ich war bei Google, bei XING, bei Gruner+Jahr, bei OTTO, bei Facebook... ja, es läuft!“

Auch ich war schon mehrfach bei den Treffen, habe tolle Frauen kennen gelernt, wertvolle Kontakte geknüpft, gut gegessen, gut getrunken und einfach einen coolen, inspirierenden Abend gehabt. Jede Alsterloge ist ein Motivationsschub. Danke fürs Durchhalten, Kämpfen und Gutes-Vorbild-Sein, liebe Melly!

 

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(Copyright Foto von Melanie: Katrin Freund)

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