Ich habe eine Weile überlegt, ob ich meine Geburtsberichte teilen möchte. Interessiert das überhaupt jemanden? Baue ich damit nicht unnötig Druck auf? Ist es nicht sowieso Schwachsinn, sich Geburtsberichte durchzulesen, weil jede Geburt so individuell ist? Aber ich habe mich trotzdem dafür entschieden. Weil ich es selbst so unglaublich finde, wie einzigartig jede Geburt abläuft. Und ich will Hoffnung machen – dass es ganz anders kommen kann, als man befürchtet.
Das Thema Geburt ist so sensibel, so individuell und so umstritten, wie kaum ein anderes. Und egal wie man es macht – ständig hat man das Gefühl, sich für irgendetwas rechtfertigen zu müssen. Wieso eigentlich? Wieso nehmen wir uns raus, über andere Geburten zu urteilen?
Beim 2. Kind ist alles anders. Oder? Zumindest läuft die Schwangerschaft anders... zehn Gedanken, die werdenden Zweitmamas vielleicht bekannt vorkommen.
"Noch heute quält mich das schlechte Gewissen, wenn ich daran denke, wie mein Sohn darunter zu leiden hatte. 4,5 Jahre verzögerte emotional-soziale Entwicklung. Er ist ein Kind, das fürs Leben geprägt ist, weil seine Mutter zutiefst falschen Ansprüchen an Mutterschaft auf den Leim ging."
Hannah Gören erzählt von ihren postpartalen Erfahrungen – ein wichtiger Text für alle (werdenden) Mütter.
Brauch ich das wirklich? Lohnt sich das? Meine persönlichen Favorites und Fehlkäufe.
Schwangerschaft, Geburt und das Leben mit Baby werden immer noch gesellschaftlich romantisiert. Ich bin eine Freundin von ehrlichen Worten und spreche Dinge aus, die als Tabu gelten. Denn: Alle Emotionen sind normal, auch wenn sich alles anders anfühlt, als wir dachten.
Unverändertes Einkommen beider Elternteile, gleichberechtigte Erziehung, gleichberechtigter Haushalt, problemlose Betreuungssituation, Zeit für eigene Bedürfnisse wie Sport, Hobbys und Freunde und neben all dem noch genug Zeit für das Kind? Wer all das abhaken kann, soll mir bitte ganz schnell erzählen, wie das geht.
Unfassbar. Dieser kleine Mensch ist nun schon fast ein Jahr bei uns. Vor knapp einem Jahr lag ich im Kreißsaal und ahnte noch nicht, was alles auf uns zukommt. Wir hatten versucht, es uns vorzustellen. Aber es ist viel mehr, als wir dachten. Mehr Liebe. Mehr Anstrengung. Mehr Müdigkeit. Mehr Zurückstecken. Mehr Streit. Mehr Lachen. Mehr Emotionen.
Ist das normal? Lieber schnell mal googeln - doch oft gibt es statt Antworten nur ein schlechtes Gewissen. Freud und Leid der digitalen Eltern-Blase.
Eltern zu werden bedeutet nicht nur, schlaflose Nächte auszuhalten. Das Anstrengendste ist die Herausforderung, sich in jeder Hinsicht neu zu definieren: als Paar, als Mutter und Vater, als eigenständige Persönlichkeit. Die Prioritäten müssen neu geordnet, das Selbstbild korrigiert werden.